"Gruppe als biologisch hochbedeutsame Einheit, Assoziationen zu aktuellen Befunden der Evolutionstheorie." Gruppenanalytisches Gespräch.

20.01.2023 Fr 19:00 Uhr
BIG, Rudolfstraße 14, 10245 Berlin

Dr. med. Klaus Augustin
Gruppe als biologisch hochbedeutsame Einheit, Assoziationen zu aktuellen Befunden der Evolutionstheorie

Biologische Forscher erlauben uns einen neuen Blick auf Gruppen. Der Biologe Edward O. Wilson („Der Sinn des menschlichen Lebens“) postuliert die Evolution des Menschen als Gruppenselektion (im Unterschied zum “egoistischen Gen“) und betont damit, dass Eigenschaften wie der Wunsch nach Kooperation und Empathie tief biologisch verankert sind. Der Anthropologe Michael Tomasello (z.B. „Naturgeschichte des menschlichen Denkens“) betont in seinen Arbeiten die Bedeutung von Kooperation und geteilter Intention in der Entwicklung des Menschen. Die bisher eher soziologisch und psychologisch beschriebene Gruppenverfasstheit von Menschen könnte so auch von einer biologischen Warte aus betrachtet werden. Dies scheint mir auch deshalb interessant, weil der von Freud konzipierte Trieb an der Grenzlinie von Körper und Psyche konzipiert wurde.

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